Gude, liebe Freunde des gummierten Kreises, es ist mal wieder an der Zeit, eine kleine Runde zu fahren. Drei Wochen nach der letzten Tour, die mir persönlich aufgrund des bescheidenen Wetters und der scheinbar falschen Kleidung eine satte Nierenbeckenentzündung beschert hat, treibt es uns mal wieder in den Rheingau. Gesundheitliche Nachwehen, die man eigentlich nur bekommt, wenn man zu lange auf kalten Steinen sitzt, werden bewusst und mit Hilfe der Einnahme von Schmerzmitteln verdrängt. Leute, ich sage euch, es gibt wirklich bessere Bedingungen…

Treffpunkt ist mal wieder der AB-Parkplatz in Idstein. Zu dritt sind wir uns recht schnell einig, dass heute keine große Distanz zurückgelegt wird. Denn der laut Wetterbericht prognostizierte sonnige Sonntag ließ – und das sollte den ganzen Tag so bleiben – auf sich warten.

Trotz der erträglichen Temperatur von ca. 16 Grad ist es ziemlich frisch, insbesondere entlang der uns mittlerweile bestens bekannten Route. Diese führt uns ein weiteres Mal entlang der Platte und der eisernen Hand Richtung Taunus Wunderland. Von Seitzenhahn fahren wir durch Wambach und Hausen v.d. Höhe. Der doch so gut befahrbare Trail durch den Wald entpuppt sich – dank durchgeführter Holzrückarbeiten – als recht technisch.

Anschließend ging es Richtung Kiedrich, in der Hoffnung, ein ansprechendes Lokal zu finden. Es herrscht reger Betrieb, viele Wanderer nutzen den vielleicht letzten schönen Herbsttag um ein paar Stunden im Rheingau zu verbringen. Wir fahren sodann nach Eltville zum Anleger 511.

Dort angekommen, belegen wir im Innenraum einen Tisch. Auf der Terrasse ist jeder Platz belegt, das Klientel durchaus „schick“. Wir bestellen Tagliatelle mit Pilzen (Pfifferlinge & Champignons) und geröstetem Speck, eine gute Wahl. Große Partion, schneller Service und absolut gerechtefrtigter Preis von 10,40 Euro. Begleitet wird das Essen zuerst mit einem 2017er Riesling von Robert Weil. Da man auf einem Bein bekanntlich nicht stehen kann, bestellen wir eine weitere Flasche: Einen 2016er Riesling von Peter Jakob Kühn. Was soll ich sagen: Hammer! Ich persönlich bin aber sowieso ein großer Fan, nicht nur, weil Kühn sich extrem früh für den biodynamischen Weinbau entschieden hat, sondern weil es einfach „Top-Stoff“ ist.

Schnell noch zwei Stück wunderbaren Kuchen mit Sahne, einen heißen Kaffee und dann ab zum Bahnhof (2 min). Die Bahn ist pünktlich, aber wie immer voll mit Rädern. Ich warte mit Sehnsucht auf den Moment, in dem der RMV die Zeichen der Zeit erkennt und in seiner Planung den wachsenden Trend des Radfahrens mit mehreren Rad-Wagons berücksichtigt.

In Idstein angekommen, regnet es aus Eimern. Gedanken an ein heißes Bad schießen in den Kopf, bei dem man die ca. 40 km revue passieren lassen kann…

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